Überspannungsschutz
Informationen
Ein wichtiger Aspekt bei
der Konstruktion eines jedes Messgerätes ist selbstverständlich
die Sicherheit vor z.B. Transienten (kleine spontan auftretende
Spannungsspitzen) für den Anwender dieses Messgerätes. Jedoch
steht der unerfahrene Anwender hier vor einem Problem, auf welche
Leistungsspezifikationen muss denn überhaupt beim Arbeiten mit
hochenergetischen Schaltungen geachtet werden? Dieser Aufgabe hat
sich die IEC (International Electrotechnical Comission)
angenommen. Diese Kommission ist verantwortlich für das
Formulieren und Entwickeln von internationalen Sicherheitsnormen
für das Arbeiten mit elektrischen Messgeräten. Viele Jahre lang
war die IEC-Norm 348 der Industriestandard mit dem gearbeitet
wurde.l
Jedoch
wurde diese Norm nun von der IEC 1010 ersetzt. Im europäischen
Raum hat sie die Bezeichnung EN 61010 und ist auch als deutsche
Norm anerkannt worden. Gut konstruierte IEC-348-Multimeter seit
mehreren Jahren Von Elektrikern und Technikern benutzt werden,
bietet die IEC-Norm 1010 ein beträchtlich höheres Maß an
Sicherheit für den Anwender, lassen Sie uns ein Blick auf die
Entwicklung werfen, die zur neuen IEC-1010 geführt hat.
Transientenschutz
Um
Multimeter-Schaltungen mit der größtmöglichen Sicherheit zu
schützen ist es wichtig die Geräte so zu konstruieren, dass sie
den maximalen konstanten Spannungsbereich verkraften sondern
vielmehr eine konstante Spannung und transiente Überspannung
aushalten. Der Transientenschutz ist hierbei von elementarer
Bedeutung für den Schutz der Multimeter-Schaltungen. Je mehr
Energie die Schaltung führt desto gefährlicher ist dieser
Transientenschutz, weil diese auch höhere Ströme liefern
können.
Sollte ein Lichtbogen durch einen Transienten führen, kann der
hohe Strom diesen aufrechterhalten und zu einer Explosion führen.
Dies wird durch eine ionisierte Umgebungsluft verursacht, die in
diesem Moment leitend wird. Daraus resultiert eine
Lichtbogen-Explosion bei der sich mehr Menschen jährlich
verletzen als bei einem elektrischen Schlag.
Überspannungskategorien
Um
die neue Norm richtig verstehen zu können, ist das Verständnis
von den einzelnen Überspannungskategorien essentiell. Durch die
neue Norm werden vier Kategorien definiert, oft abgekürzt mit CAT
I, CAT II usw. Diese Unterteilung in die verschiedenen Kategorien
beruht auf der Tatsache, dass ein gefährlicher und
hochenergetischer Transient, zum Beispiel ein Blitz, durch den
Widerstand auf seinem weiteren Weg immer weiter abgeschwächt
wird. Je höher die Kategorie Zahl desto höher ist der Strom und
die Leistung die der elektrischen Umgebung zur Verfügung steht
und somit höherenergetische Transienten möglich sind.
Ein Multimeter, welches für CAT II entworfen wurde, bietet einen
besseren Schutz vor Transienten mit höherer Energie als ein
Multimeter, welche für CAT I entworfen wurde. Innerhalb einer
Kategorie gibt es aber auch noch Unterschiede. Je höher die
Spannungsangabe desto besser ist größer ist die
Widerstandsfähigkeit gegen Transienten. So bietet ein CAT II -
1000 V Multimeter als ein CAT II - 600 V Multimeter.
Überspannungskategorie
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Kurzbeschreibung
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Beispiele
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CAT
IV
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Drei
Phasen am Elektrizitätswerk-Anschluss,
alle Freileitungen
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Bezieht
sich auf den "Ursprung der Installation" das heißt wo
die Niederspannungs-Verbindung mit dem Elektrizitätswerk
hergestellt wird
- Elektrizitätsmesser, primäre Überstrom-Schutzvorrichtungen
- Im Freien und Zuführung der Versorgungskabel,
Versorgungsleitungen vom Anschlußpunkt zum Gebäude, Verbindung
zwischen Messgerät und Schalttafel
- Freileitungen zu einzelnen Gebäuden, Erdkabel zu Wasserpumpen
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CAT
III
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Drei-Phasen-Verteilung,
einschließlich einphasiger kommerzieller Beleuchtung
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Geräte
in Festinstallationen z.B. Schaltgeräte und mehrphasige Motoren
- Sammelschienen und Speisekabel in industriellen Werken
- Speisekabel und kurze Zuleitungen, Verteilungstafeln
- Beleuchtungssysteme in größeren Gebäuden
- Steckdosen für große Lasten mit kurzen Leitungen zur
Zuführung der Versorgungsenergie
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CAT
II
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Einphasige
Lasten, die mit der Steckdose verbunden sind
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Hausgeräte,
portable Werkzeuge und ähnliche Lasten
- Steckdosen und lange Abzweigleitungen
- Steckdosen mehr als 10 Meter von CAT III Quelle entfernt
- Steckdosen mehr als 20 Meter von CAT IV Quelle entfernt
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CAT
I
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Elektronik
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Geschützte
Elektronikvorrichtungen
- Geräte, die an Stromkreise angeschlossen werden, in denen
Vorkehrungen getroffen wurden, um transiente Überspannungen auf
einen niedrigen Pegel zu begrenzen
- Jede Hochspannungsquelle mit geringer Energie, die von einem
Widerstandstransformator mit hoher Wicklungszahl abgeleitet wurde,
zum Beispiel der Hochspannungsteil eines Kopierers
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